Bewertung eines Profils

Diese Methode muss auf einen homogenen Gewässerabschnitt angewendet werden. Die Auswertung des Gewässerraums in einem bestimmten Abschnitt stützt sich auf ein „normiertes“ Profil, das die durchschnittliche Belegung des auszuwertenden Abschnittes repräsentiert. Die Oberflächennutzung muss bekannt sein, denn einzelne Nutzungskategorien des Bodens unterscheiden sich anhand der zugeordneten Nutzungen. Falls die notwendigen Nutzungen im Ist- und Soll-Zustand bekannt sind, kann sowohl der Ist-Zustand als auch der geplante Zustand ausgewertet werden.

Definition des „normierten“ Profils des Gewässerraums

Da die natürlichen Funktionen im Gewässerraum von der Nutzung abhängen, wird zwischen unterschiedlichen Nutzungskategorien unterschieden. Als Erstes werden folgende zwei Kategorien unterschieden:

Compartiments de l'espace réservé aux eaux

Der Mobilitätsraum ist definiert als der Raum, in dem das Gewässer sich ungehindert verschieben kann. Es ist die Breite zwischen allfälligen Uferbefestigungen. Falls der Mobilitätsraum kleiner ist als die natürliche Wasserspiegelbreite bei bettbildendem Abfluss, kann sich das Gewässer nicht seitlich verschieben. In diesem Fall kann sich innerhalb des Mobilitätsraums kein terrestrisches Habitat entwickeln.
Hinweis: Innerhalb des Mobilitätsraums muss nicht zwischen den verschiedenen Nutzungskategorien unterschieden werden, da in diesem Bereich alle natürlichen Funktionen erfüllt werden können.

Der durch Uferbefestigungen geschützte Raum ist nicht der Dynamik des Gewässers oder menschlichen Aktivitäten ausgesetzt (wie Holzschlag, Mähen usw.). Trotzdem kann dieser Raum je nachdem einige natürliche Funktionen übernehmen. Die verschiedenen Nutzungskategorien sind:

Hinweis: Für die Nutzungskategorien innerhalb des durch Uferbefestigungen geschützten Raums wird zwischen dem linken und dem rechten Ufer unterschieden. Denn der Gewässerraum ist nicht immer symmetrisch angeordnet.

Die Ufer gehören zum durch Uferbefestigungen geschützten Raum, wenn der Mobilitätsraum kleiner ist als die natürliche Wasserspiegelbreite bei bettbildendem Abfluss. Ansonsten liegen die Ufer innerhalb des Mobilitätsraums und sie entsprechen dem natürlichen Wert. Wenn also eine grössere (zusätzliche) Uferbreite in die Berechnung eingegeben wird, so berücksichtigt das Tool diese zusätzliche Breite nicht. Die Funktionen des aquatischen Raums können vollständig oder teilweise von Uferbefestigungen übernommen werden, die eine strukturelle Vielfalt sowie eine Pflanzendecke aufweisen. Diese Funktion soll wenn möglich innerhalb des Mobilitätsraums erfüllt werden. Falls aber naturnahe befestigte Böschungen mit einer 1:3 Neigung vorliegen, können diese auch angerechnet werden. Diese Ausnahme gilt jedoch nur, wenn der Mobilitätsraum schmaler ist, als die Wasserspiegelbreite bei bettbildendem Abfluss.

Option Auengebiet : Die Definition der notwendigen Gewässerraumbreite auf der Basis der Funktionen kann wahlweise ausserhalb oder innerhalb eines Auengebiets erfolgen. Die Erfüllungskurven der Funktionen "terrestrische Strukturen" und "Entwicklung von typischen Pflanzengesellschaften" zielen darauf ab, dass sich eine Weichholzaue entwickeln kann. Zusätzlich dazu soll sich in den Auengebieten auch eine Hartholzaue entwickeln können.

Das Fliessgewässer wird immer in der Mitte des Mobilitätsraums dargestellt, denn es handelt sich um die über den Abschnitt gemittelte (zeitliche und räumliche) Position. Die Berechnung der natürlichen Funktionen trägt diesem Umstand Rechnung.

Gerinnetyp : Lpb: Lfl: Anat: Aue :
Mobilitätsraum:
Ufer links: Ufer rechts:
Überflutbare Flächen links: Überflutbare Flächen rechts:
Flächen mit Gehölz links: Flächen mit Gehölz rechts:
Extensiv genutzte Flächen links: Extensiv genutzte Flächen rechts:
Überbaute Flächen links: Überbaute Flächen rechts:

Website: G.Paccaud, T. Ghilardi, Service conseil Zones alluviales Rue des Pêcheurs 8A, 1400 Yverdon-les-Bains 024 426 32 28 scza@bluewin.ch